Praxis für Chinesische Heilkunst - Stefan Patschky0
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Kräuterheilkunde

Kräuterheilkunde bzw. Arzneimitteltherapie

In der Chinesischen Arzneimitteltherapie werden überwiegend (>80%) Pflanzenbestandteile verwendet,also Kräuter, Wurzeln, Rinden, Samen, Früchte etc., z. T. aber auch mineralische und tierische Bestandteile.

Artenschutz ist in Europa ein wesentliches Kriterium, d.h. es werden keinerlei Bestandteile von geschützten Pflanzen und Tieren verwendet (Tigerknochen, Nashornhörner etc.). Verzichtet wird zudem auf Arzneien wie Bärengalle oder Moschus.



Wann sind Arzneimittel sinnvoll einzusetzen?

Ich verwende Kräutermischungen insbesondere:

  • zur Unterstützung der Akupunktur
  • bei erheblichen Mangelzuständen
  • für Personen, die nicht regelmäßig zur Akupunktur kommen können oder sich nicht mit den Nadeln anfreunden wollen.


Wie wirken die chinesischen Arzneimittel?

Ein Grundsatz der Chinesischen Medizin ist die Erkenntnis, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Deshalb werden einzelne Kräuter und Substanzen in der Regel miteinander kombiniert.

Im Normalfall werden keine Einzelmittel genommen, sondern fast immer Rezepturen. "Standardrezepturen" werden dann auf den einzelnen Patienten abgestimmt, sowohl in der Gewichtung der Bestandteile als auch in der Zusammensetzung.

Die Dosierung erscheint für die europäische Volksmedizin sehr hoch. Statt eines Löffels voll pro Dosis werden ganze Hände voll verwendet.

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Warum asiatische Kräuter und keine europäischen?

Seit einigen Jahren sind Bestrebungen im Gange, europäische Kräuter nach den Kriterien der TCM einzuordnen. Bis jedoch ein Jahrtausende altes Wissen übertragen werden kann, ist noch viel Forschungsarbeit notwendig.

Prinzipiell würde ich es bevorzugen, Kräuter zu verwenden, die in unserer Heimat wachsen und hoffe hier auf rasche Fortschritte bei einer zuverlässigen Beurteilung der heimischen Pflanzen.

In der TCM findet man viele Arzneimittel, die auch bei uns bestens bekannt sind: Minze, Salbei, Ingwer, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Zimt, Koriander, Nelken etc. 

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Wie werden die Kräuter zubereitet und eingenommen?

Chinesische Arzneimittel werden traditionell als Dekokt (Absud) eingenommen. Hierzu werden die Kräuter meist 2 mal für 20 Minuten im Wasser abgekocht. Der Absud (Dekokt) wird dann getrunken.

Heute werden vorwiegend Granulate angeboten, die den aufwändigen Kochprozess ersparen und etwas leichter einzunehmen sind.

Die Einnahme erfolgt meist zwei oder drei Mal täglich, möglichst vor den Mahlzeiten. 

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Der Geschmack der Arzneien

Eines haben viele Mischungen gemeinsam: sie schmecken oftmals unangenehm.

Eine wesentliche Wirkung der Kräuter wird durch ihren Geschmack bestimmt. So wird jeder Geschmacksrichtung eine oder mehrer Wirkungen zugeordnet. Daher darf der Tee nicht gezuckert werden. Also am besten: Nase zu und runter damit!

Etwas angenehmer sind die Granulate in der Einnahme, sie können entweder in wenig Wasser aufgelöst oder gleich mit etwas Wasser im Mund vermischt werde. Dann ist das Geschmackserlebnis am kürzesten.

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Wie lange sind die Arzneien einzunehmen?

Die Einnahmedauer hängt sehr stark von der Schwere und der Dauer der Erkrankung ab und kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten reichen.

Da die Rezepturen sehr individuell erstellt werden, ist es sinnvoll, in regelmäßigen Abständen Zusammensetzung und Dosierung der Rezeptur anzupassen.

Auch wenn die Chinesischen Arzneimittel in Deutschland frei verkäuflich sind, sollten Sie auf keinen Fall Arzneimittel ohne vorherige Rücksprache mit einem fachkundigen Therapeuten einnehmen. Bitte geben Sie daher auch nie "Ihre" Kräuter an jemanden weiter, der scheinbar die gleichen Beschwerden hat! 

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Sollten Sie Ihren behandelnden Arzt informieren?

Es wird empfohlen, Ihren behandelnden Arzt davon in Kenntnis zu setzen, dass Sie chinesische Arzneimittel einnehmen. Auch wenn Sie eine Besserung verspüren, sollten Sie die vom Arzt verordneten Medikamente nur in Absprache mit Ihrem Hausarzt reduzieren bzw. weglassen.

Westliche Medikamente und chinesische Arzneimittel sollten in jedem Fall mit einem zeitlichem Abstand von ca. 2h eingenommen werden.

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Eignen sich TCM-Kräuter zur Selbstmedikation?

Auch wenn in Büchern und im Internet vielversprechende Rezepturen und Ratschläge verbreitet werden und die chinesischen Arzneien nicht verschreibungspflichtig sind, wird von einer Selbstmedikation mit Chinesischen Heilkräutern dringend abgeraten.

Bei einer Falschanwendung oder Falschdosierung können erhebliche Nebenwirkungen auftreten. Seriöse TCM-Apotheken geben die Arzneien nicht ohne therapeutische Verordnung ab und bestehen meistens auch auf einen Qualifikationsnachweis des Therapeuten.

 

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Stefan M. Patschky - Heilpraktiker ***    praxis (at) tcm-in-gailingen.de *** +49 (0)7734 / 999 042